5. Frauenparlament in Köln

Die Beschlüsse

Am 7. März 2003 kamen ca. 40 Frauen zum Frauenparlament ins Bezirksrathaus Kalk. Sie erarbeiteten engagiert in vier Ausschüssen Beschlussvorlagen, diskutierten und verabschiedeten sie im Plenum:

ArbeitArbeit
  1. Mehr Anerkennung des Ehrenamtes durch
    - eine offizielle Bescheinigung auf einheitlichem Formular, das Aufgaben und Tätigkeiten beinhaltet,
    - Vergütung in Form von Aufwandsentschädigung.
  2. Durch Arbeitsumverteilung mehr gesicherte und qualifizierte Teilzeitjobs schaffen.
  3. Flexibilität und Mobilität der Arbeit arbeitnehmerInnenfreundlich, nicht arbeitgeberInnenorientiert um jeden Preis.
  4. Gender-Aspekt bei der Arbeitszeit berücksichtigen durch Schaffung von Elternteilzeit mit Entgeltausgleich.
  5. An den Bedürfnissen orientierte Kinderbetreuung und keine Kommerzialisierung der Kinderbetreuung.
  6. Chancengleichheit durch gleichen Lohn für gleiche und vergleichbare Arbeit.
  7. Ausreichende Grundsicherung bzw. BürgerInneneinkommen.
  8. Qualifizierung während Erziehungszeiten und in Teilzeit.
SozialesSoziales
  1. Statistische Daten müssen grundsätzlich geschlechtsspezifisch erhoben und ausgewertet werden.
  2. Kommunalplanung muss geschlechtsspezifische Gesichtspunkte berücksichtigen.
  3. Ausbau qualifizierter Kinderbetreuung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Leitlinien.
  4. Geschlechtergerechte Haushaltspläne
  5. Quotierung/Drittelung der Mittel für Jugendarbeit (Mädchenarbeit, Jungenarbeit, koedukative Angebote)
  6. Frauenberatungsstellen müssen kommunale Pflichtaufgabe sein.
  7. Sozialsysteme müssen gezielt Armut verhindern und geschlechtsspezifische Gesichtspunkte besonders berücksichtigen.
  8. BürgerInnen-Mitwirkung und BürgerInnen-Engagement qualifizieren und stärken.
BildungBildung
  1. Die Ausstattung der Schulen (Räume, Material usw.) muss verbessert werden.
  2. Frühförderung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte muss schon im Kindergarten einsetzen.
  3. Ein wohnortnahes Mindestmaß an außerschulischen Bildungsangeboten muss in den Pflichtkatalog der Kommunalpolitik aufgenommen werden.
  4. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Einrichtungen der beruflichen Bildung muss verbessert werden.
  5. Förderung der reflexiven Koedukation, z.B. durch Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung
  6. Es muss ein Gender-Budgeting für Sport, Kultur und handwerkliche Tätigkeiten geben.
  7. Interkulturelle und interreligiöse Kompetenzen müssen in allen Schulfächern verstärkt gefördert werden.
  8. Die nachbarschaftliche Sprachförderung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte muss initiiert und gefördert werden.
  9. Die Anzahl der Professorinnen an den Hochschulen muss durch konkrete Quotierung erhöht werden.
LebensraumLebensraum
  1. Förderung von gemeinschaftlichem, selbstbestimmtem Wohnen auf zentralen städtischen Grundstücken.
  2. Alternative Pflege und Wohnen im Wohnviertel nach dem Vorbild „Neues Wohnen im Alter“ e.V.
  3. Entsiegelung und Begrünung mit hiesigen Gewächsen (Sauerstoffspender, Staubschlucker, Verdunstungsmöglichkeit, aggressionsmindernd)
  4. Mehr Mitbestimmung bei der Stadtentwicklung durch BürgerInnen z.B. bzgl. Begrünungsflächen.
  5. Gut funktionierende öffentliche Verkehrsmittel, nach dem Vorbild Zürich, durch viele sichere Haltestellen auch in der Nacht, Niederflurbahnen.


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